Ursachenuntersuchung für eine gezielte Vorbeugung
Durchgeführt vom CRP-Santé (Öffentliches Forschungszentrum für Gesundheit) im Auftrag des
luxemburgischen Ministeriums für Chancengleichheit.
Warum eine Untersuchung über häusliche Gewalt im Großherzogtum Luxemburg?
Der Kooperationsausschuss der beruflich in der Bekämpfung häuslicher Gewalt Tätigen erstellt jährlich einen Bericht für die Regierung. Dieser Bericht stellt statistische Daten zusammen, die einen Anstieg der Fälle häuslicher Gewalt und Ausweisungen im Großherzogtum Luxemburg aufzeigen.
Angesichts dieser Zahlen haben das Ministerium für Chancengleichheit und der Ausschuss für die Bekämpfung häuslicher Gewalt es für wichtig gehalten, eine vertiefte Studie der Gründe und Ursachen der Gewalt durchzuführen, um dieses Phänomen besser zu verstehen und vor allem, um daraus Empfehlungen für Präventivmaßnahmen abzuleiten.
Warum teilnehmen?
Häusliche Gewalt ist ein gravierendes soziales Problem, das viele Bereiche betrifft: Gesundheit, Familie, soziale Kontakte, usw. Es ist wichtig, dass die beteiligten Personen (Opfer und Urheber)
Einzelheiten über ihren Lebensverlauf teilen, um zum Einsatz von zielgerichteten und wirksamen präventiven Maßnahmen beitragen zu können.
Wer kann teilnehmen?
Alle Erwachsenen, männlich oder weiblich, Opfer oder Urheber häuslicher Gewalt, können kostenlos teilnehmen, indem sie einen Fragebogen ausfüllen und/oder sich zu einem Gespräch mit einem Interviewer bereit erklären.
Was ist das Ziel dieser Studie?
Mit dieser Studie werden Informationen über den Lebensverlauf von Opfern und Tätern häuslicher Gewalt gesammelt, um Risikofaktoren und schützende Faktoren zu erkennen. Damit werden wir in der Lage sein, im Sinne einer wirksamen und zielgerichteten Politik, Maßnahmen zur Vorbeugung und zur Bekämpfung häuslicher Gewalt zu definieren.
Nach welchen Informationen werden Sie gefragt?
Die abgefragten Informationen betreffen individuelle Sozialdaten (Alter, Geschlecht, Staatsangehörigkeit), die kulturellen Gewohnheiten, Ihren Lebensverlauf und weitere Punkte, anhand derer die Ursachen und Gründe von Gewaltsituationen besser verstanden werden können.
Die Informationen werden in Form eines anonymen Fragebogens abgefragt (den Sie alleine oder mit professioneller Unterstützung ausfüllen können). Der Fragebogen ist in den Einrichtungen der Partner erhältlich (Liste der Partner auf der Rückseite).
Außerdem werden zusätzliche Gespräche durchgeführt. Wenn Sie daran teilnehmen möchten, informieren Sie einen Projektpartner (Liste der Partner auf der Rückseite).
Sind diese Informationen anonym?
Ja, alle Informationen werden streng anonym erfasst. Uns sind weder Ihre Identität noch die zu Ihrer Identifizierung erforderlichen Angaben bekannt.
Gemäß den Bestimmungen des am 2. August 2002 geänderten Gesetzes zum Schutz von Personen hinsichtlich der Verarbeitung von persönlichen Daten haben Sie das Recht auf Kenntnis, Berichtigung und Löschung der Daten, die Sie betreffen. Was die Fragebögen angeht, so wird es allerdings nicht möglich sein, die Sie betreffenden Daten zu löschen, da
es keine Verbindung zwischen dem Fragebogen und Ihrer Identität gibt. Die Personen, die an den Gesprächen teilnehmen, können ihre Rechte ausüben, indem sie sich an die Projektpartner wenden.
Bin ich dazu verpflichtet, teilzunehmen?
Da Ihre Teilnahme an dieser Studie freiwillig und kostenlos ist, steht es Ihnen frei, nicht daran teilzunehmen. In diesem Fall sagen Sie dies bitte den Befragern. Dies führt zu keinerlei Veränderung der psychologischen und sozialen Betreuung, die Sie zurzeit erhalten.
Was geschieht mit den erfassten Daten?
Ihre anonymen Daten werden in ein EDV-System eingegeben, um gemeinsam mit denen aller Teilnehmer an der Studie im Großherzogtum Luxemburg analysiert zu werden. Auf der Grundlage der Verarbeitung dieser Daten wird ein Bericht erstellt, aus dem die wesentlichen Charakteristika der Opfer und Täter häuslicher Gewalt, sowie die Gründe und Ursachen
dieser Situationen hervorgehen.
Die in diesem Bericht wiedergegebenen Daten können nicht zu Ihrer Identifizierung verwendet werden.
Einige Zahlen für 2012: In Luxemburg . . .
… betrafen 89% der Fälle häuslicher Gewalt Ehepaare,
… waren fast 88% der Opfer Frauen,
… griff 801 Mal die Polizei ein,
… wurden 357 Ausweisungen aus der Wohnung angeordnet.
Werde ich den Bericht über die Studienergebnisse lesen können?
Ja, der Abschlussbericht wird ab Januar 2015 verfügbar sein:
- auf der Website des CRP-Santé http://www.crp-sante.lu
- auf dem Gesundheitsportal http://www.sante.public.lu
- auf der Website des Ministeriums für Chancengleichheit http://www.mega.public.lu
- auf der Website http://www.violence.lu
Wer führt die Studie durch?
Die Abteilung Öffentliche Gesundheit des Öffentlichen Forschungszentrums für die Gesundheit (CRP-Santé), Studienzentrum für Gesundheit
– Dr. Laurence Fond-Harmant, Projektleiterin, CRP-Santé
– Honorine Santerre, wissenschaftliche Mitarbeiterin, CRP-Santé, (+352) 26 970 392
Wer sind die Sponsoren?
Das Ministerium für Chancengleichheit
Die Mitglieder des Kooperationsausschusses der beruflich in der Bekämpfung häuslicher Gewalt Tätigen, vertreten durch:
– das Ministerium für Chancengleichheit, das Justizministerium, das Innenministerium
– die Beratungsstelle für Opfer häuslicher Gewalt (SAVVD)
– die Justizbehörden und die Polizei des Großherzogtums
An wen kann ich mich mit Fragen zur Studie wenden?
Wer sind die Projektpartner?
Die vom Ministerium für Chancengleichheit im Rahmen ihrer Betreuungstätigkeit für Opfer und Täter häuslicher Gewalt finanzierten Vereine:
– Femmes en détresse („Frauen in Not“), http://www.fed.lu
– Fondation Maison de la porte ouverte („Stiftung Haus der offenen Tür“), http://www.fmpo.lu
– Fondation Pro Familia („Stiftung Pro Familia“), http://www.profamilia.lu
– Conseil National des Femmes du Luxembourg – Foyer Sud („Nationaler Frauenrat Luxemburg – Heim Süd“), http://www.cnfl.lu
– Act Together, infoMann http://www.acttogether.lu
– Noemi ASBL
– Riicht Eraus (Luxemburgisches Rotes Kreuz)
Für weitere Informationen zur Studie, wählen Sie ( +325) 26 970 392
Weitere Informationen zu häuslicher Gewalt finden Sie unter http://www.violence.lu
(Quelle:Text der Informationsbrochüre zur Studie)
Centre de Recherche Public und Chancengleichheitsministerium